Das Ottinger Schloss

Von 1617 bis 1789 wechselte das Schloß Otting oft seine Besitzer. 1707 ist Carl Johann Freiherr von Westernach erwähnt; er berichtete dem Fürstbischöflichen Vikariat den Brand der Schloßkapelle.

Weitere Besitzer des Schloßes und der Hofmark waren:

1651 Wilhelm Konrad, Schenk von Staufenberg
1664 seine Gemahlin Katharina, geborene von Hundpiß zu Waltrams
1672 Franz Joseph Frh. v. Freyberg, der zweite Gemahl der Katharina von Hundpiß
1692 die Freiherren von Westernach
1761 Ludwig Späth von Zwiefalten
1765 die Freiherren von Rehling
1816 Frh. Friedrich von Schönfeld (seit 1817 mit dem Titel „Graf von Otting und Fünfstetten"), ein Halbbruder des Königs Max I. von Bayern. Mit ihm kam das Schloß mit seinen Besitzungen wieder in feste Hände.

 

Heute ist das Schloss auf drei Besitzer aufgeteilt.

Am 16. Juli 1817 ernannte der bayerische König Maximilian Joseph seinen Halbbruder Freiherr von Schönfeld zum Grafen von Otting und Fünfstetten, nachdem er schon am 29.7.1813 in den bayerischen Freiherrenstand erhoben wurde.

Baron Schönfeld erwarb im Sommer 1811 durch Vermittlung des Grafen von Reißach, Landrichter in Monheim und auf Rat seines Schwagers Egloffstein die Güter von Otting und Fünfstetten. Besitzer war damals Franz Joseph Freiherr von Rohlingen. Der Kaufpreis betrug 116000 Gulden.

 

Die Hofmark Otting: Dieses Gut bestand aus einem Schlosse, einer Amtsdienerwohnung, einer Kapelle und dem Zehentstadel. An das Schloß sind die Stallungen angebaut.

 

Die Wohnung für die Hofbauleute befindet sich im unteren Stockwerk des Schlosses. Der sehr große Stadel für Ökonomie steht getrennt von den anderen Gebäuden. Dazu gehört ein großer, schöner Garten und ein erst 1817 ganz neu erbautes Bräuhaus mit den erforderlichen Schenk- und Sommerkellem.

 

Maximilian Joseph, König von Bayern 1821 in Otting

Der Sohn des Grafen Maximilian aus erster Ehe, Karl August Graf von Otting-Fünfstetten, königlich-bayerischer Rittmeister und Ritter der französischen Ehrenlegion starb am 26. Dezember 1821 im Alter von 28 Jahren an den Folgen des russischen Feldzuges. Er wurde mit militärischen Ehren in der Totengruft der Schloßkapelle Otting als erstes Mitglied der gräflichen Familie vom Ortsgeistlichen H. H. Pfarrer Fischer beigesetzt.

Zu den Trauerfeierlichkeiten weilte der erste bayerische König Maximilian Joseph mit seinem Hofstaat in Otting. Der Verstorbene Karl August Graf von Otting-Fünfstetten war der Neffe des Monarchen.