Eine mittelalterliche Burg zu Otting ist vermutlich in der Stauferzeit, im 11. bis 12. Jahrhundert, entstanden. In Urkunden von 1395 und 1432 ist die Burgkapelle St. Georg erwähnt. Seit 1245 ist ein ansässiger Ortsadel nachweisbar. Die Ritter von Otting waren Ministerialen der Grafen von Graisbach. Auch bekleidete das Geschlecht derer von Otting die Erbkämmerer-Würde des Bistums Eichstätt.
Ein Wappensiegel des Kunrad von Otting aus dem Jahr 1578 zeigt den Heroldsschild der Herren von Otting: der Schild gespalten in Silber und Schwarz und mit einem schmalen goldenen Balken belegt.
Seit etwa 1300 erscheinen die Ottinger auch als Herren zu Tagmersheim, wo sie sich eine neue Burg bauten. Ihre Stammburg Otting verkauften sie um 1570 an die Ritter von Wemding. Der wildeste Spross des Rittergeschlechts war Eucharius von Otting (gest. 1520), der in der Zeit des Verfalls des Rittertums als gefürchteter Raubritter und Haudegen der Schrecken aller war. Zu seinen Schlupfwinkeln gehörten die 1525 vom Schwäbischen Bund zerstörten Burgen Tagmersheim und Emskeim. Das Ottinger Adelsgeschlecht starb 1578 mit Moritz Heinrich von Otting, gesessen zu Tagmersheim, aus.
1542 bis 1618 war Otting protestantisch. Im Lauf des 17. Jahrhunderts muss die alte Burg Otting verfallen oder im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden sein, denn das Wallfahrtsbild (um 1705) der Schlosskapelle zeigt im Hintergrund die Ruine der mittelalterlichen Burg, an die heute nur noch Flurnamen und der Burgstall östlich von der Schlosskapelle erinnern. Erhalten hat sich die Sage, dass von der Burg aus eine unterirdische Verbindung mit der Pumperhöhle bestanden habe.